Kampen


Kampen war über Jahrhunderte bis ca. 1900 ein rein landwirtschaftlich geprägter Ort, Seefahrt und Fischfang, sowie Industrie und Handwerk spielten kaum eine Rolle. Das Dorf Kampen bildete zusammen mit Wenningstedt die damaligen Norddörfer der Insel. Man teilte sich Kirche, Schule und andere soziale Einrichtungen, die aufgrund der geringen Einwohnerzahl der einzelnen Dörfer nur im Verbund betrieben und finanziert werden konnten. Touristen entdeckten Kampen - den ruhigen Ort inmitten von Heideflächen - erst relativ spät. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts galt er als Geheimtipp. Erst in den 1920er Jahren entwickelte sich in Kampen ein Badeleben. Eine Verordnung aus dem Jahre 1912 die bis heute gilt legte fest, dass alle neuen Häuser dem Ortsbild entsprechen sollen, d. h. in Klinkerbauweise mit Reetdach errichtet werden müssen. Dies verleiht dem Ort seinen unverwechselbaren Charme.



Vor und während des Zweiten Weltkrieges wurden auch auf Kampener Gemeindegebiet Lager der Wehrmacht errichtet. Ein größeres Lager befand sich an der Stelle des heutigen Campingplatzes im Südwesten des Dorfes. Es wurde im Zusammenhang mit der geplanten Erweiterung des Fliegerhorstes auf der Braderuper Heide errichtet. Zu unmittelbaren Kampfhandlungen kam es jedoch nie, auch gab es in Kampen im Verlauf des Krieges keine bedeutenden Schäden durch Angriffe alliierter Bomber. Östlich des Dorfes lag eine Flakstellung mit zahlreichen unterirdischen Bunkern und Baracken, in letzteren waren in der unmittelbaren Nachkriegszeit Flüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten untergebracht. In den 1950er Jahren entstand daraus das Café „Kupferkanne“.


Ein beliebter Anziehungs- punkt für Gäste und Einheimische


Texte: Wikipedia

20. Jahrhunderts


Zu Beginn des 20. Jahrhunderts zog es viele Künstler und Intellektuelle nach Kampen. Das „Haus Kliffende“ wurde das bevorzugte Quartier von Thomas Mann und vielen anderen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde der Ort zunehmend Treffpunkt der „Reichen und Schönen“ - der Industriellen des Wirtschaftswunders. Prominenz aus Film und Fernsehen fand Kampen chic. In den 1960er Jahren kam es zu einem erheblichen Aufschwung der FKK-Bewegung. Besondere Popularität in diesem Kontext erlangte durch ausgiebige Berichterstattung in den Medien der Strand an „Buhne 16“. Seit den 1980er Jahren wurde es ruhiger um die „Kampener Szene“. Kampen ist noch immer ein etwas teurerer und exklusiverer Urlaubsort, jedoch zumeist ohne spektakuläre Partys oder Events. Man wohnt und feiert heute eher zurückgezogen.


Texte: Wikipedia